Das Jahr im Baumkreis. Mit einem eigenen Baum für jeden Geburtstag. Den persönlichen „Lebensbaum“ kann man hier, am Baumkreisweg in Bad Loipersdorf entdecken. Ein netter, 1,4 Kilometer langer, Spaziergang. Als „Stand alone“ oder Zusatzprogramm zur Therme, die gleich daneben liegt. Vorgeschlagener Startpunkt der Tour ist bei einem nahen Buschenschank oder ab Therme (siehe Route).
Karte, Route & Tourdaten
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Zugegeben – eine richtige Wanderung ist der Baumkreisweg in Loipersdorf – Verzeihung, die Gemeinde heißt ja jetzt Bad Loipersdorf – ja nicht gerade. Aber als „Vorgeschmack“ auf die Therme, als gemütlicher Ausklang am Nachmittag oder einfach als schöner Familienausflug, mit Bewegung, allemal eine Reise wert.

Der Startpunkt des Themenweges ist ja eigentlich bei der Therme Loipersdorf. Wir sind den Weg aber als Family-Nachmittagsausflug gegangen. Und haben uns deswegen einen Punkt weiter oben, in der Nähe des „ersten Baumes“, gesucht.
Außerdem wollten wir nach der Tour auch einkehren, also war der Parkplatz, den wir hier oben, vor „Riegler’s Buschenschank“ gefunden hatten, bestens dazu geeignet.
Der Rundweg ist grundsätzlich angenehm zu gehen. Die erste Hälfte führt durchwegs bergab. Gleich zu Beginn lädt eine Sitzgruppe und Schaukel mit herrlicher Aussicht zu einer Pause ein. Wir sind aber eben erst gestartet. Egal. Zu schön, um nicht zu rasten.

Also lassen wir uns ein paar Minuten lang „die Sonne auf den Bauch scheinen“ und schaukeln gemütlich dabei. Wir haben ja keine Eile. Und auch für Genuss muss Zeit sein.
Weiter geht die Tour über einen Feld- und Wiesenweg, in ein Waldstück hinein. Hier entdecken wir auch den ersten Baum des Baumkreises. Welcher? Wird nicht verraten. Selber entdecken, macht doch viel mehr Spaß. Aus diesem Grund habe ich auch nicht jedes Schild zum jeweiligen Baum in der Fotogalerie online gestellt.
In dieser Beschaffenheit führt der Weg auch weiterhin bergab. Waldstücke, mal lichter, mal dunkler, und ab und zu ein weiterer Baum am Rand des Weges. Und natürlich lesen wir jedes Schild. Wandern bildet!

Unten, am tiefsten Punkt der Tour angekommen, macht der Weg eine Kehrtwende und führt, diesmal eine asphaltierte Straße bergauf, zurück zum Start. Nun wird’s ein wenig anspruchsvoll. Was vorhin angenehm bergab verlaufen ist, wird jetzt anstrengend und geht in die Wadeln. Macht aber nix. Gut fürs Gebein.
Wir wandern an schmucken Häusern entlang, an weiteren Bäumen, vorbei, den Hang hinauf. Das letzte Stück hat etwas von einem „Weg in den Himmel“. Kein Ende in Sicht, nur das schöne Blau-Weiß des wolkenbetupften Himmels am heutigen Tag. Auch ein Marterl findet man hier am Wegesrand.
Oben angekommen lädt zur linken Hand eine weitere Sitzgruppe, im Schatten eines Baumes, zum Rasten ein. Tun wir aber nicht. Jetzt freuen wir uns schon auf den Kaffee nachher, im Buschenschank. Und ja, wir werden nicht nur unserer Kaffeesucht frönen, sondern auch, wie es sich in einem Heurigen gehört, einen Traubensaft dazu trinken. Alkohol genießen wir ja selten bis nie, also auch keinen Traubensaft aus dem Fass.

Am höchsten Punkt halten wir uns rechts und wandern bei ein paar Stationen eines Motorikparks vorbei. Einem „Hängenden Golfplatz“ und einer „Holzwelle“. Beides wird natürlich ausprobiert. Dabei merken wir: Wir werden nicht jünger. Aber dafür hat Junior Spaß beim Herumturnen auf den Konstrukten.
Und offensichtlich macht es ihm tierisch Spaß, uns „Alten“ zu zeigen was „Jung“ kann. So nicht. Das lasse ich natürlich nicht auf mir sitzen und versuche mit meinen knappen 50 Lenzen, es ihm gleich zu tun. Der Geist will ja. Aber die Wampe nicht. Also kommt, was kommen muss. Schnappatmung, Schwitzen und Resignation.
Nun freue ich mich noch mehr auf den Traubensaft, zur Belustigung von Junior. Und Manuela grinst ebenso in sich rein. Sie ist die offensichtlich die Intelligentere von uns beiden, indem sie gleich eingesehen hat: Das ist nur was für Junge und oder Trainierte. Und aus diesem Grund ihren Spaß hatte: eben beim Beobachten des maskulinen Protzgehabes.

Abermals ein Stück weiter kommen wir zu einem Waldstück. Hier links entlang am Waldrand. Die hier wartende Sitzgruppe wird aber nun von uns Erwachsenen in Anspruch genommen. Während Junior, im Wald dahinter, das hier installierte „Baum-Labyrinth“ erkundet.
„Verirr dich nicht“, ruft ihm Manuela noch nach. Und erntet einen mehr oder weniger verächtlichen Blick. Der vermutlich sagen soll: „Ich? Nie!“, „Bin ja viel zu gescheit dazu.“ Ach ja, das kenn ich, aus meiner Jugend. Die Zeit, wo man glaubt alles zu wissen und die Welt neu erfinden will. Nun schmunzle ich.
Nach ein paar Minuten Pause und wieder zu Kräften kommen, nehmen wir das letzte, finale Stück des Weges in Angriff. Jetzt nur noch den Feldweg entlang, quer über den Hang, Richtung Buschenschank.

Hier steht auch der letzte Baum des Baumkreises. Und eine alte Wein- bzw.- Obstpresse. Außerdem hat man von hier einen schönen Blick auf das, im Tal darunter liegende, Areal der Therme Loipersdorf.
Und was hier noch ist – eine Bank, die diesmal von Manuela und Gabriel für einen kleinen Ringkampf zweckentfremdet wird. Wer gewonnen hat? Man weiß es nicht.
Aber jetzt husch, husch, hinein in den Buschenschank. Traubensaft, Kaffee und einfach nichts tun … wartet. Schön war es wieder mal. Und lustig.
Günther Schranz, 26. Mai 2019