Die Logik des Wetters verlangt es. Und tatsächlich ist es auch so: Im Sommer ist es mitunter auch heiß. Manchmal sehr heiß. Dann noch ins heiße Auto setzen und irgendwo hinfahren, wo viele, viele andere Menschen genau die gleiche Idee gehabt haben? Eine Möglichkeit, ja. Aber es ginge ja auch anders: Die Erfrischung in den eigenen Garten zu bringen! Ein Pool muss her.
Exakt das dachte ich auch. Und da ich mitunter auch mal ein Mann der Tat bin, muss man mich nicht immer alle 6 Monate an Dinge erinnern, die gemacht gehören. Zumindest nicht wenn es mir das Projekt Spaß macht. Und die Vorfreude auf das Planschen und Relaxen im eigenen kühlen Nass waren da Motivation genug. Also los geht’s.
Die Platzwahl
Zunächst einmal stand die geeignete Platzwahl an. Dabei galt es aber auch Kriterien zu beachten:
Nachdem diese Punkte alle in langwierigen familiären Verhandlungen geklärt waren („Dort kommt er hin, weil …! Hat wer was dagegen einzuwenden?“), schritten wir also zur Tat. In unserem Fall entscheiden wir uns für den obersten Teil unseres Gartens.
Hier, wo der Vorbesitzer offensichtlich einen Gemüsegarten betrieben hatte (und wir hier selbiges eigentlich weiter betreiben wollten) war der ebenste Platz – und vom Durchmesser her auch der geeignetste – vom ganzen Grundstück (also musste der zukünftige Gemüsegarten woanders hin, aber das ist eine andere Geschichte). Noch dazu bildete der Wald, auf der einen Seite, und die Garage auf der anderen, Schutz vor Wind- und Wetter.
Die Vorbereitungen
Zunächst galt es also die Einfriedung des Gärtchens – ergo den alten Zaun – zu entfernen. Das war noch eine der leichteren Aufgaben. Die Ecksteher waren nur, mit „Wackeln“ leicht zu entfernende, gesteckte Erdspieße und die Elemente dazwischen nur wenig miteinander verschraubt. Unter Einsatz meines „heiligen“ (den geb ich ungern aus der Hand) Akkuschraubers war das flugs erledigt.
Nun, da der Platz frei vor uns lag, ging es an das Abmessen. Schließlich sollte auf allen Seiten noch genügend Platz sein und der Pool nicht direkt unter einem Baum stehen. Außerdem sollte man mit dem Auto auch noch am Pool vorbei, in den unteren Bereich des Gartens, fahren können. Der Pool, auf den letztendlich unsere Entscheidung gefallen war, hatte ca. 4,5 Meter im Durchmesser (bei einer Wasserstandhöhe von ca. 1,2 Meter). Bald hatten wir auch das geschafft und steckten den Kreis an 4 Stellen mit den Erdspießen vom Gemüsegarten ab.
Jetzt konnten wir erstmals grob abschätzen, wie viel wir von dem Erdreich abtragen mussten, damit der Pool am Ende komplett eben stand. Außerdem mussten wir noch die Aufbereitung des Untergrunds einplanen. Am Ende kamen wir hier grob auf etwa 50 Zentimeter, die wir „bergseitig“ abtragen mussten.
Nicht gerade wenig. Aber andererseits bot es sich gleich an, die abgetragene Erde am unteren Ende des Pools – also „talseitig“ aufzuschütten, um auch dort eine ebene Fläche zu schaffen. Also quasi auch einen neuen Verlauf des Geländes zu erzeugen. Wir waren jetzt also auch bei „Geoforming“ angekommen.
Allerdings wurde uns jetzt auch bewusst, dass der Pool nicht von „jetzt auf gleich“ stehen würde. Und wir bemerkten auch, dass das Erdreich mit Spaten und Schaufeln sehr, sehr mühsam abzutragen war. Also setzte ich mich abends vor den Mac und suchte nach einer günstigen Fräse.
Diese Maschine, auch Bodenharke, genannt, schien mir geeignet für unser Vorhaben zu sein. Und ich wurde fündig. Am nächsten Tag fuhr ich in die nächstgelegene „Die mit den 5 Jahren Garantie“-Filiale und erstand eine günstige Elektro-Fräse. Mit knapp über € 100,- schlug diese kein allzu grosses Loch in unser Budget. Und außerdem konnte man das Ding ja auch für andere Sachen verwenden. Wir hatten ja noch mehr vor. Da war doch noch der Gemüsegarten?!
Nun schnell wieder nach Hause, auspacken, anwerfen, und schon ging das Projekt weiter. Allerdings bemerkte ich auch sogleich, dass es bei derartigen Abtragungen auch auf das Gewicht der Fräse ankommt. Und natürlich die Leistung.
Es dauerte eine Zeit bis ich das „Hüpfen“ des Dings unter Kontrolle hatte und die Technik beherrschte, die zu erfolgreichen Erdbewegungen führte, so wie sie geplant waren. Manuela und Gabriel werkten mit den Schaufeln und ich mit der Fräse. So hatten wir das abzutragende Erdreich in zwei Tagen geschafft und einen mächtigen Haufen Erde aufgeschüttet.
Der Bodenaufbau
Nun konnte die nächste Stufe beginnen: Einebnung und Planieren. Hierzu maß ich den Boden erstmals mit der 4 Meter langen Wasserwaage ab und stellte die Stellen fest, wo noch grob nachgearbeitet werden sollte. Wir hatten gute Arbeit geleistet.
Es waren keine wirklich groben Löcher festzustellen und der Boden war plan genug für den nächsten Schritt. Und der trug den Namen „Schraufstätter“. Insider wissen, was damit gemeint ist: eine bestimmte Kiesmischung, die beim Verfestigen aushärtet wie Beton. Also, auf zur Kiesgrube und mit dem Hänger eine Fuhre Schraufstätter holen.
Nach einer abenteuerlichen Fahrt über gute 20km mit einem hoffnungslos überladenen Hänger – ich hatte zum Baggerfahrer gesagt „Einmal vollmachen bitte!“, und war verwundert als die Reifen, beim Reinkippen des riesigen Schaufelinhalts, plötzlich schlagartig um einiges breiter wurden – verteilten wir zunächst die Ladung über die planierte Fläche. Und danach wurde mit dem ausgeborgten Rüttler fleißig verdichtet. Dazwischen natürlich auch immer wieder mal mit der Wasserwaage nachgemessen, um wirklich so „plan“ wie möglich zu arbeiten. Und das stellte sich als gar nicht so einfach heraus. Ein Loch zu. Woanders ein Neues. Dieses wiederum plan. Entdeckte ich wiederum anders ein Neues. Aber irgendwie überwanden wir dieses Hindernis dann natürlich auch. Und standen stolz vor einem betonartigen flachen Kreis.
Die darauf folgenden Tage waren alles andere als unser Glücksfall. Es regnete. Und das nicht wenig. Und auch nicht kurz. Das Projekt musste pausieren und es bildeten sich „wunderschöne“ Lacken auf der frisch verdichteten Fläche. Die sich mit der Zeit mehr und mehr ausschwemmten.
Und als nach drei Tagen der Regen endlich vorbei war, schnappte ich mir abermals die Wasserwaage und maß den entstandenen Schaden ab. Allerdings war dieser, „Gott sei dank“, weit weniger schlimm, als er aussah. Bloß da und dort eine kleinere Unebenheit. Die wir aber ohne weiteres mit dem nächsten Schritt beseitigen konnten.
Und der trug den Namen „Styrodur“. Ich hatte vor einigen Jahren bereits einen ähnlichen Pool aufgestellt und diesen damals „eingesandelt“. Also Sand eben verteilt und darauf die Unterlagsfolie plus danach den Pool platziert. Funktioniert anfangs ziemlich gut und ist vor allem schnell erledigt. Aber danach, wenn der Pool bereits gefüllt ist, war jeder stärkerer „Tritt“ im Boden auf Dauer spürbar. Nach einiger zeit hatte ich eine richtige „Buckelpiste“ als Poolboden gehabt. Das wollte ich diesmal vermeiden. Außerdem garantierten mir diese Schichten auch das von unten kein Unkraut oder Wurzel in den Poolboden reinwachsen konnte.
Meine Wahl, auf den Schraufstätter noch kreuzweise, 30 mm starke, Styrodur-Platten zu verlegen, war ein Kompromiss zwischen „Einsandeln“ oder Fläche betonieren bzw. ein Holzpodest zu machen. Erstens war mir die ganz feste Lösung (mit Beton oder Podest) dann doch zu „hart“ und andererseits waren die Dämmstoffplatten gleichzeitig trittfest und weicher als Beton.
Und sie dämmten zusätzlich, damit das Wasser auch nicht so schnell abkühlte am Boden. Auch wenn ich kühles, erfrischendes Wasser, vor allem im Sommer mag, aber in zu kaltem Wasser relaxen ist für mich auch kein Wohlfühlfaktor. Und Manuela mag das auch nicht.
Und mit den Platten konnte ich auch die letzten Unebenheiten beseitigen. Und um noch mehr Garantie für den ebenen Boden zu haben trug ich noch eine dünne Schicht Sand auf den Schraufstätter auf, damit einerseits die letzten kleinen Unebenheiten noch ausgeglichen wurden und andererseits kein grober Kies in das Styrodur rein drückte. Mit einem flachen Verteiler und Besen wurde der Sand noch so gut wie möglich eingeebnet und dann ging es ans Platten verlegen. Vorsichtig auf den Sand drauf, um die Schicht nicht zu verschieben. Stoß auf Stoß. Und darauf die nächste Schicht kreuzweise verlegt.
Soweit so gut. Bis zu einem „kleinen“ Problem. Im Baustoffhandel hatte ich den Verkäufer um einen Styroporkleber gefragt, und die Platten miteinander zu verkleben und eine stabile Einheit zu schaffen. Und nachdem ich eine größere Anzahl an zu klebenden Platten habe, hat mir der Verkäufer einen mit Wasser selbst abzumischenden Sack Kleber empfohlen. Größere Menge, besserer Preis. Nun stellte ich aber fest, dass die Konsistenz irgendwie nicht stimmig war.
Dick, wie Fliesenkleber und kaum irgendwie eben, am Boden auf den Platten zu verarbeiten. Da blieb immer eine 1-3mm Schicht an Kleber haften. Als ich die Beschreibung am Sack durchlas, stellte ich fest, dass dieser Kleber für Fassaden verwendet wurde. Dumm gelaufen. Aber ich hatte nun schon begonnen und 2-3 Quadratmeter geklebt.
„Also werde ich mit diesem auch weiter machen“, sprach ich mir selbst Mut zu. Schneller mischen in kleineren Mengen, mehr Wasser und schneller verarbeiten. Und so funktionierte das dann auch halbwegs. Fest waren die Platten am Ende alle, aber eben nicht so eben und plan verlegt, wie es mein Anspruch war. Schwamm drüber. Wenn das Wasser drinnen ist, merkt man nichts. Im Endeffekt war es dann auch so, aber der Perfektionist in mir schläft halt auch nicht.
Und dann wer Aufbau endlich fertig und ich konnte zum nächsten Schritt übergehen.
Der Pool-Aufbau
Der nächste Abschnitt war also geschafft und seit Beginn des Projekts, bzw. der „Grabungen“, nun insgesamt bereits zwei Wochen vergangen. Aber die restlichen Schritte sollten nun ziemlich rasch gehen. Als Nächstes stand das Auflegen der Unterlagsfolie am Programm. Hier kam mir die Styrodurschicht wieder zu Gute, indem ich die Folie mit Textilband an den Platten fixierte. Schön glatt gespannt und sie verrutschte nicht mehr. Und nun stand die Königsdisziplin bevor: Der Pool selbst.
Beim Pool hatten wir uns für die Variante mit Stahlrohren entschieden. Mit der anderen Art, die „selbstaufstellende“ mit dem aufblasbaren Ring, hatte ich damals keine guten Erfahrungen gemacht. Wenn die Mischung aus Vögel und Katzen in unmittelbarer Nähe sind, ist der luftgefüllte Ring bald Geschichte. Dann steht er nicht mehr stramm, sondern hängt nur mehr lustlos, luftlos traurig. Der Pool!
Nun also die Teile des Pools zusammenstecken. Und gleichzeitig die Folie dabei mit montieren. Manuela und ich hatten das als Team schnell heraußen und so ging auch dies in flotten Schritten vonstatten. Als das Gerüst dann stand, kam die Wasserwaage wieder zum Zug, verlängert durch ein Brett, das natürlich größer als der Durchmesser des Pools war. Und siehe da, das Gerüst war in der Waage. Juhu! Wir konnten also mit dem Befüllen beginnen! Also Wasser Marsch!
Aber halt. Fast hätte ich die Filterpumpe vergessen. Also auch hier noch die Schläuche – vor allem richtig – anschließen, Klemmen festziehen, Strom zur Pumpe legen und waagrecht positionieren. Und auch nicht vergessen, den Filter in die Pumpe zu geben. So, jetzt geht’s. Nochmals: Wasser Marsch!
Das galt für die nächsten 8 bis 10 Stunden. Ganz genau kann ich mich nicht mehr erinnern, aber in etwa so lange hat es gedauert bis der Pool mit der Hauswasserleitung gefüllt war. Jetzt wurde mir auch bewusst welche Wassermenge in 4,5 Meter Durchmesser und 1,2 Meter Höhe hinein passt. Etwa 15 Kubikmeter. Was auch so viel heißt wie 15 Tonnen.
Uff. „Hoffentlich hält das der Untergrund aus“, war mein erster Gedanke, als ich mir das ausgerechnet hatte. Daran hätte ich vorher auch denken können. Aber nun war es zu spät. Nun half nur mehr hoffen, beten und im Garten, unterhalb des Pools, alles in Sicherheit bringen. Für den Fall der Fälle.
Aber er hielt. Der Pool. Das Gerüst. Und der Hang. Und die Folie war schön glatt und (fast) ohne Falten am Boden glatt gestrichen. Obwohl ich mich ja während des Befüllens bemüht hatte und die Folie dabei so gut es ging, nach jeder Richtung, geglättet hatte. Ohne es zu merken kommt in einem Moment, wenn du nicht hinschaust, das „Faltenteufelchen“ und macht dir zumindest eine rein. So auch bei mir. Aber gottlob sah man sie nicht. Da musste man schon rein, genau zu der Stelle hin und dann spürte man sie ganz leicht. Aber mehr auch nicht. Sei‘s drum, das ist halt „künstlerische Freiheit“.
Was mir aber mehr Sorgen machte, war das oberflächliche Niveau des Wassers. Der Wasserpegel zeigte mir anhand des karierten Foliendrucks an, dass der Pool nicht in der Waage ist! Wie konnte das sein? Hatte ich doch immer wieder nachgemessen. Aber offensichtlich hat der Untergrund, oder die Styrodurplatten, dort wo ich angefangen hatte zu kleben (mit dem ungewollten Abstand dazwischen), etwas nachgegeben.
Wie auch immer. In die Folie sind ja, per Druck, so kleine blaue Kästchen eingearbeitet und da war klar ersichtlich, dass es sich von einer Seite zur anderen um 1 ganzes Kästchen handelte. Also etwa 3 Zentimeter auf 4,5 Meter. Das war jetzt weniger als 1%, aber es war nicht gerade. Und nicht mein Anspruch. Ausserdem besteht ja bei ungleicher Lastverteilung tatsächlich die Gefahr, dass sich die Stahlständer am drucklastigeren Rand langsam durchbiegen und der Pool immer schiefer wird, bis er kippt bzw. knickt. Ob das jetzt bei weniger als 1% auch passieren kann? Keine Ahnung. Ich wollte es auch nicht heraus finden.
Das musste also geändert werden. Zwar war der Pool mittlerweile zu guten 2 Dritteln gefüllt, als ich es bemerkte, aber ich hatte eine Idee. Wieder in der nächste „Ebendiese“-Filiale (ich mag ihn, der raunzt so cool) holte ich mir zwei Stempelwagenheber mit dementsprechender Hubleistung. Breite 120mm Holzstaffeln hatte ich noch zu Hause. Und kleine Bretter zum Unterlegen sowieso.
Also begann ich den ganzen Pool langsam auf der zu tiefen Seite anzuheben und die 3cm mit den Brettern, die ich unter die Stahlsteher des Pools schob, auszugleichen. Dabei musste ich sehr vorsichtig vorgehen und die Folie nicht zu zerren oder gar zu zerstören. Das wäre dann ein Tsunami gewesen.
Ich arbeitete mich an drei Stehern in 1cm Schritten nach oben. Also insgesamt 9 Hebevorgänge. Und es klappte! Der Pool stand nun endgültig genauso da, wie ich ihn haben wollte. Stabil & gerade. Für jeden Wasserspaß bereit. Nun konnte ich auch das fehlende, restliche Wasser auffüllen, bis der Wasserspiegel verlockend in der Sonne glitzerte. „Komm rein, komm rein …!“
Anmerkung an dieser Stelle: Ein nachträgliches Korrigieren des Pools, im (auch nur teils) befülltem Zustand, ist grundsätzlich keine gute Idee. Kann funktionieren. Die Folie kann aber auch reissen, oder sich dehnen und somit nicht mehr 100%ig sicher sein! Nachmachen, im Falle des Falles, auf eigene Gefahr.
Das Finish
Nachdem der Pool nun endlich stand, kam das Finish an die Reihe. Das bedeutete, zuerst die Leiter montieren und reinstellen. Das sollte relativ schnell erledigt sein. Und zusammen gebaut war sie auch schnell, aber beim Positionieren bemerkte ich eine doch offensichtliche Schieflage. Aber warum?
Ah, nach etwas Nachdenken war es offensichtlich: Der Pool stand auf einem aufgebauten Boden mit Styrodur. Die Leiter auf der Außenseite, im Gegensatz dazu nicht. Also gleich neben dem Pool lagen ja bereits die Waschbetonplatten bereit, die ich neben dem Einstieg verbauen wollte. Und da die Stückzahl sowieso höher, als benötigt war, musste eine als Ausgleichdistanz unter der Leiter herhalten. Und das passte nun.
Derweil nun das Wasser langsam auf eine angenehme Bade-Temperatur stieg, machte ich mich ans „Einpacken“ des Beckens. Hangseitig stand der Pool ja offen und von einer Art Baugrube umrandet bis zum eigentlichen Gras und talseitig fiel es nach dem Pool ab. Außerdem waren außerhalb, rund um das Becken natürlich die rosafarbenen Styrodurplatten noch teilweise zu sehen.
Ich hatte mich hier für ein Finish mit Rasenkanten entschieden, die etwa 20cm vom Pool weg positioniert wurden. Den Zwischenraum wollte ich nun mit runden Steinen befüllen. Die 32mm Körnung der Steine, die ich abermals von der Kiesgrube geholt hatte, fanden Manuela und ich dazu passend und stimmig. Außerdem würden diese weniger Druck auf die Poolfolie ausüben als kleinere und die Lufträume dazwischen sorgten für eine gute Be- und Auslüftung des Randes, so dass kein Schimmel entstehen konnte. Darunter, bevor ich die Steine auffüllte, verlegte ich in einem Kabelschlauch auch gleich das Kabel für die Poolpumpe. So ist dieses auch schön versteckt.
Gleichzeitig mit dem Finish musste ich auch den unteren Bereich angehen, da dieser ja noch planiert und verfestigt werden sollte. Unser Junior war mir hier sowohl beim Befüllen der Poolumrandung als auch beim Hügelbau eine große Hilfe. Und er freute sich sichtlich auch schon auf den Sprung ins kühle Nass.
Und weil wir grade so richtig in fahrt waren, entschieden wir uns dazu, am Hang des Hügels, auch gleich drei Stufen zu verbauen. Ziemlich unkonventionell und rustikal, aber stimmig: Drei Schalsteine wurden in den, auf dieser Seite noch gewachsenen Hang, gehauen und mit der Wasserwaage eingerichtet. Danach mit Erde befüllt und schon war auch der Aufgang fertig.
Mit rustikalen Stufen die, mit der Zeit, natürlich begrünt werden.
Zu guter Letzt wurde noch ein Ampelschirm dem Sonnenlauf passend positioniert, so das er auch über den Pool geschwenkt werden konnte, und mit 4 Waschbetonplatten fixiert. Fertig.
Wir hatten wieder ein Projekt geschafft, das wieder länger gedauert hatte als geplant. Aber selbst jetzt, etliche Tage nach Projektbeginn, überwog die Freude weit mehr als die vielen Tage, die wir länger gebraucht hatten. Wir hatten einen, in den Hang versenkten, Pool, mit schöner Umrandung, einen neuen Hügel, ein paar Stufen und ab jetzt den restlichen Sommer eine Menge Spaß.
Und sprangen rein ins kühle Nass.
Der fertige Pool
Danach kam dann noch das Solarpanel, der Zaun und diverse andere Kleinigkeiten, aber das ist eine andere Geschichte. Jetzt wird mal relaxt im Pool. Oder Wasserball gespielt. Oder einfach nur geblödelt. Oder …
Günther Schranz, im Juli 2019
Epilog (Juni 2024): Der Pool bereitete uns viele, viele Stunden Spaß und Abkühlung. Aber alles verliert irgendwann seinen Reiz. Dann kommt noch eine wirklich schlechte Badesaison mit viel Regen hinzu. Und schon ist man am grübeln ob der Kosten-Nutzen-Rechnung. Lage Rede kurzer Sinn. Nachdem wir irgendwann kein Geld und keine Zeit mehr für die Pflege aufwenden wollten, hatten noch viele Monate ein ganzes Regiment Frösche und andere Wassertiere ihren Spaß, bis er im Frühjahr 2024, im Zuge unserer Lebensveränderung, abgebaut und verkauft wurde. Aber: Er trotzen Stürmen, Schnee, Wind und Wetter und stand bis zuletzt wie ein Fels in der Brandung.
Waagrecht und 100% dicht. Wie am ersten Tag.